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31.8.2025
7 min
Lars Thimsen

So reagiert eine synthetische Gesellschaft auf drei Slogans

Live-Demo: Wir simulieren drei Marketing-Slogans in einer 5.000-Personen-Gesellschaft. Die Ergebnisse überraschen.

Case StudySlogansSimulation

Stellen Sie sich vor: Sie haben drei Slogans für Ihr neues Produkt. Welcher funktioniert am besten? Statt zu raten, simulieren wir alle drei in einer synthetischen Gesellschaft von 5.000 Personen.

Das Szenario: Nachhaltiges Smartphone

Ein Tech-Startup entwickelt ein nachhaltiges Smartphone und testet drei verschiedene Marketing-Ansätze:

Slogan A: "Das grünste Smartphone der Welt" Slogan B: "Technologie, die nicht die Erde kostet" Slogan C: "Für dich. Für morgen. Für alle."

Zielgruppe: 18-35 Jahre, technikaffin, umweltbewusst

Die Simulation läuft

Wir erstellen 5.000 synthetische Personas mit realistischen Profilen:

2.500 "Digital Natives" (18-25 Jahre)
1.500 "Young Professionals" (26-30 Jahre)
1.000 "Established Millennials" (31-35 Jahre)

Jede Persona hat individuelle Werte, Kaufkraft und Netzwerkverbindungen.

Tag 1-7: Erste Reaktionen

Slogan A ("Das grünste Smartphone"):

Starke Resonanz bei umweltbewussten Personas
Skepsis bei technikaffinen Nutzern: "Ist es auch gut?"
Adoption: 12% nach einer Woche

Slogan B ("Technologie, die nicht die Erde kostet"):

Ausgewogene Reaktion beider Gruppen
Weniger emotional, aber vertrauensvoller
Adoption: 18% nach einer Woche

Slogan C ("Für dich. Für morgen. Für alle"):

Schwächste initiale Reaktion
Zu abstrakt für konkrete Kaufentscheidung
Adoption: 8% nach einer Woche

Tag 8-30: Netzwerkeffekte greifen

Hier wird es interessant. Die Simulation zeigt, wie sich Meinungen durch soziale Netzwerke verstärken:

Slogan A: Polarisiert stark

Umwelt-Enthusiasten werden zu Botschaftern
Tech-Skeptiker verstärken Zweifel
Endadoption: 28% (aber mit starken Gegnern)

Slogan B: Baut Vertrauen auf

Gleichmäßige Verbreitung in allen Segmenten
Weniger Widerstand, mehr Weiterempfehlungen
Endadoption: 45% (stabile Akzeptanz)

Slogan C: Überraschender Wendepunkt

Langsamer Start, aber virale Komponente
Wird zum "Purpose-Statement" der Generation
Endadoption: 52% (höchste Weiterempfehlungsrate)

Die Insights

1. Emotionale Verbindung schlägt Features

Slogan C gewann nicht durch Produktversprechen, sondern durch Identifikation.

2. Polarisierung kann schaden

Slogan A hatte zwar Fans, aber auch viele Kritiker. Netto-Effekt: negativ.

3. Netzwerkeffekte sind entscheidend

Der beste Slogan ist nicht der mit der stärksten initialen Reaktion, sondern der mit der höchsten Weiterempfehlungsrate.

Synthetische Zitate aus der Simulation

Digital Native, 22, zu Slogan C: "Das ist nicht nur ein Handy-Slogan. Das ist eine Haltung. Genau so denke ich über Technologie."

Young Professional, 28, zu Slogan B: "Endlich mal ehrlich kommuniziert. Nicht übertrieben grün, aber verantwortlich."

Established Millennial, 33, zu Slogan A: "Klingt wie Greenwashing. Zeigt mir lieber die Fakten."

Das Ergebnis

Das Startup wählte Slogan C und erreichte:

340% höhere Weiterempfehlungsrate als prognostiziert
25% weniger Widerstand in sozialen Medien
60% stärkere Markenidentifikation

Warum das funktioniert

Synthetische Gesellschaften zeigen nicht nur, WAS Menschen denken, sondern WIE sich Meinungen verbreiten. Das macht den Unterschied zwischen einem guten und einem viralen Slogan.

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